Philosophie der Überörtlichen Gemeinschaftspraxis

Nach langjähriger Tätigkeit als Oberarzt in den Städtischen Kliniken Duisburg bot sich 1987 für den Radiologen Dr. Günther Reinheimer die Möglichkeit sich im St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich niederzulassen.

Dieses erste Modell einer Kooperation zwischen Klinik und niedergelassener Praxis galt zur dieser Zeit als ungewöhnlich und sorgte allgemein für Aufsehen. Den Ausschlag gab, dass der damals bestehenden Hauptabteilung Radiologie kein Spezialist für die Computertomographie zur Verfügung stand.

Beinahe gleichzeitig erfolgte der Trägerwechsel von einer kommunalen Kreisträgerschaft zu einem kirchlichen Privatträger, der Caritasgesellschaft.

Die Caritas gelang mit diesem Wechsel auch ein direkter Anschluss an den medizinischen Fortschritt der damaligen Zeit. So wurde die Kooperation zwischen der Klinik und dem niedergelassenen Radiologen Schritt für Schritt in die Wege geleitet.

Mit der erfolgreichen Etablierung der radiologischen Praxis mit den zu dieser Zeit üblichen bildgebenden Verfahren knüpften viele ambulante Patienten auch erstmals Kontakt mit dem St. Elisabeth Krankenhaus.

Von dieser Zusammenarbeit profitierten beide Institutionen, denn der Bekanntheitsgrad und das Leistungsspektrum wuchsen stetig.

So stand der Klinik Tag und Nacht ein Computertomograph für die Patienten zur Verfügung, während der Radiologe den direkten Draht zu der akuten klinischen Medizin aufrecht erhalten konnte.

Ein weiterer Vorteil bestand darin, dass bereits 1987 zusätzliche Investitionen und doppelte Personalkosten entfielen. Eine Zielsetzung, nach der heute vom Gesetzgeber unterschiedlichste Modellvarianten gestaltet werden.

Dieser gegenseitige Nutzen der engen Zusammenarbeit zwischen klinischer und niedergelassener Medizin überwiegt bei Weitem den ein oder anderen Nachteil.

Der mögliche Einsatz bei Nacht- und Notdiensten ist für das medizinische Team der Radiologie selbstverständlich und trägt zu einem gegenseitigen Verständnis aller hier kooperierenden Ärzte bei.

Maßnahmen wie die Inbetriebnahme der Kernspintomographie 1992, der Eintritt mehrerer Partner, die Ergänzung des Leistungsspektrums durch die interventionelle Radiologie, einschließlich der kompletten Privatisierung des gesamten radiologischen Instituts präsentieren ein Erfolgsmodell, das auch künftig auf hohem Niveau fortgeführt wird.

Fachlicher Erfolg und ein stabiles wirtschaftliches Fundament sind nur möglich, wenn die gleichberechtigte Partnerschaft der Ärzte und ein gesunder Teamgeist der Mitarbeiter miteinander verbunden sind. Grundsätze, denen wir jeden Tag aufs Neue Beachtung schenken.

Ein willkommener Anlass, sich bei allen zu bedanken, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben, dass diese Philosophie seit 1987 im Praxisalltag festen Bestand hat.